Der Werkplatz von schaerholzbau wächst wie ein Baum
Mit dem Ausbau in Altbüron verdichtet sich der Stamm und konzentriert schaerholzbau seine Kräfte für die Herausforderungen der Zeit. Bewusst setzt schaerholzbau auf Verdichtung statt Ausdehnung, um die wertvolle Ressource Kulturland zu schonen. Diese Aufgabe der Optimierung haben wiederum die Architekten von Blum und Grossenbacher an die Hand genommen. Die einzelnen Gebäude wurden an die modernen Arbeitsabläufe angepasst, ohne die gewachsenen Strukturen zu zerstören. Ein verlängerter bau 1, ein produktionstechnisch verbesserter bau 2, ein neu erstellter bau 3 und ein markanter gewordener bau 4 fügen sich zum harmonischen Ensemble. schaerholzbau hat in die bessere Ausnutzung des Werkplatzes investiert und ihn aufgewertet, damit er sich weiterhin gesund entwickeln kann. Er ist zu einem stattlichen Baum herangewachsen.
Der neue bau 3 wird zur Schnittstelle für die Abläufe des modernen Bauens. Hier werden die Materialien, die von den externen Baustellen benötigt werden, gelagert, aufbereitet und zugeschnitten. Die Monteure, die ihre Bestellungen durchgeben, können sich auf eine logistisch perfekte Abwicklung verlassen. Mit der räumlichen Verschiebung des bau 3 hat auch der benachbarte bau 4 eine veränderte Räumlichkeit erfahren. Er wurde freigestellt und ist jetzt sichtbarer geworden. Er bleibt das Herzstück für Kultur und gemeinschaftliche Anlässe.
Innenausbau als Identität
Die schlichte Innenarchitektur der neuen Räumlichkeiten im bau 1 und im bau 2 strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Die Identität einer modernen Holzbauunternehmung wird spürbar. Jedes Bauteil, jede Wand und jedes Möbel, entworfen vom Schreiner und Gestalter Walter Berger, wurde von den Mitarbeitenden von schaerholzbau selber gefertigt und zeigt, was sie mit ihrer Kompetenz im Innenausbau und ihrem Handwerk auch anderswo können. Das japanisch gehobelte Weisstannen-Täfer oder das Massivholz-Wandbild einer Eiche schaffen Atmosphäre. Selbst ein Industrieprodukt wie eine Weichfaserplatte erfährt als Innenfutter der Räume eine besondere Wertigkeit. Demgegenüber wirken die neuen Räumlichkeiten im bau 2 mit ihren Massivholzplatten und den grosszügigen Glasfenstern schon fast industriell. Sie setzen auf Transparenz und Schlichtheit und heissen Mitarbeiter, Kunden und Gäste willkommen.
Ähnlich wie in einer Hotel-Lobby bündeln sich im neuen Empfangsbereich die Wege, werden Begegnungen möglich, findet physischer Informationsaustausch statt. Eine neue Passerelle führt in den bau 2, wo für die Mitarbeitenden quer durch die Abteilungen ein neuer Fokus entstanden ist. Im Treffpunkt mit Mittagstisch begegnen sich, bildlich gesprochen, der Hobelspan mit dem Papier, der CAD-Plan mit dem Holzrahmen, entwickeln sich interessante Gespräche. Der Treffpunkt ist auch für Kunden oder andere Gäste offen. Ein vielfältig nutzbarer Laborraum liegt über dem Empfang im bau 1. Hier ist Freiraum für Denkarbeit, Diskussion, Inspiration, Entwicklung, Verfeinerung.
Baureportage
Das Zusammenspiel der schaerholzbau Werkgruppe
schaerholzbau hat die ganze Umsetzung des erneuerten Werkplatzes mit seiner Werkgruppe selber realisiert. Die Arbeiten begannen im Sommer 2016 und waren Ende Jahr abgeschlossen. Material wurde gezügelt, der bestehende bau 3 zurückgebaut, Gebäude wurden verlängert und umgebaut, der bau 3 mit 26 Meter langen Trägern aufgebaut, Innenausbauten vorgenommen. Die neue Halle hat eine überdachte Fläche von 1000 Quadratmetern. Der neu konzipierte bau 2 bleibt mit 2500 Quadratmetern Produktionsfläche die grösste Halle. Im bau 1 und im bau 2 wurden zusätzliche Räumlichkeiten gewonnen. Die Logistik war anspruchsvoll: Parallel zum Baugeschehen wurde praktisch auf unverändertem Level weiterproduziert.
Bauherr: schaerholzbau ag
Architektur: Blum und Grossenbacher Architekten AG, Langenthal
Baujahr: 2016
schaerholzbau: Gesamtleister mit Werkgruppe
Fotografie: Doris Hüsler, Daniel Sutter